Angst und Panikstörung

Angststörung Paderborn, Panik, Therapie

Psychotherapie in Paderborn: Agoraphobie mit Panikstörung, Verstehen und Verändern mit problemorientierter kognitiver Psychodiagnostik (PKP) 

Die Agoraphobie mit Panikstörung gehört zu den Angststörungen, die das Leben vieler Menschen erheblich einschränken können. Vielleicht haben auch Sie erlebt, dass der Gang in die Stadt, eine Busfahrt oder der Aufenthalt in einer Menschenmenge von intensiven Angstsymptomen begleitet ist. Manchmal sind es gar nicht mehr bestimmte Orte, sondern die Angst vor der Angst selbst, die den Alltag beherrscht. Dieser Beitrag möchte Ihnen transparent und verständlich darstellen, wie wir in unserer Praxis in Paderborn mit Hilfe der problemorientierten kognitiven Psychodiagnostik (PKP) nach Harlich H. Stavemann arbeiten, um gemeinsam mit Ihnen individuelle Lösungswege zu entwickeln.


Was genau ist eine Agoraphobie mit Panikstörung?

Menschen mit Agoraphobie meiden Situationen, aus denen sie im Falle einer Panikattacke schwer entkommen könnten oder in denen sie sich hilflos fühlen. Die Panikstörung ist gekennzeichnet durch wiederkehrende, plötzliche Angstanfälle, die oft mit körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Atemnot, Zittern oder Schwindel einhergehen. Beide Störungsbilder treten häufig gemeinsam auf. Dabei entsteht ein Teufelskreis: Die Angst vor der nächsten Panikattacke führt dazu, immer mehr Situationen zu vermeiden.


Wie wir arbeiten: Die Problemorientierte Kognitive Psychodiagnostik (PKP)

Die PKP ist kein starres Therapieschema, sondern ein flexibler, wissenschaftlich fundierter Ansatz zur individuellen Diagnostik und Therapieplanung innerhalb der kognitiven Verhaltenstherapie. Ziel ist es, das jeweilige Problem verständlich und nachvollziehbar zu analysieren – gemeinsam mit Ihnen. Dabei stehen nicht Symptome allein im Vordergrund, sondern das Verständnis ihrer Funktion in Ihrem Leben.

1. Gemeinsames Verstehen des Problems

Zu Beginn geht es darum, ein präzises Bild Ihres Anliegens zu entwickeln. Was genau belastet Sie? Wann tritt Ihre Angst auf? Welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf? Was tun Sie in der Situation? Welche Folgen hat Ihr Verhalten?

Diese Fragen münden in unserer funktionalen Verhaltensanalyse. In unserer Praxis arbeiten wir hierbei mit dem SKRZ-Modell von Harlich H. Stavemann, das durch die Elemente Ziele und Strategie ergänzt wird:

  • S (Situative Bedingungen): Was passiert im Vorfeld oder in der aktuellen Situation?
  • K (Kognitive Verarbeitung): Welche Gedanken, Bewertungen und Befürchtungen sind mit der Situation verbunden?
  • R (Reaktion): Wie reagieren Sie emotional, körperlich und behavioral?
  • Z (Ziele): Was möchten Sie erreichen? Welche Veränderung ist für Sie wünschenswert und realistisch?
  • Strategie: Welche therapeutischen Mittel und Methoden eignen sich, um die definierten Ziele zu erreichen?

Dieses Modell ermöglicht ein strukturiertes Verständnis Ihrer Problematik und bildet die Grundlage für eine zielgerichtete, individuelle Therapieplanung.

2. Zielorientierung statt Symptomfixierung

Im Zentrum unserer Arbeit steht nicht die „Beseitigung“ von Symptomen, sondern das Erreichen Ihrer persönlichen Ziele. Das können kleine Schritte sein, wie der Einkauf im Supermarkt oder ein Spaziergang alleine. Ziele sind immer individuell und realistisch.

3. Auswahl wirksamer Methoden

Auf Basis der gemeinsamen Analyse entscheiden wir, welche therapeutischen Verfahren sinnvoll sind. Dazu können gehören:

  • Kognitive Techniken, um angstauslösende Gedanken zu identifizieren und realitätsnah zu hinterfragen
  • Expositionsverfahren, bei denen Sie lernen, sich schrittweise angstauslösenden Situationen zu stellen
  • Interozeptive Exposition, also das gezielte Erleben körperlicher Symptome zur Desensibilisierung
  • Verhaltensexperimente, um eigene Annahmen im Alltag zu überprüfen

Welche Methode wann zum Einsatz kommt, ergibt sich aus Ihrem individuellen Fallmodell.

4. Ressourcennutzung und Selbstwirksamkeit

Ein zentrales Anliegen ist es, Ihre Stärken, bisherigen Bewältigungsstrategien und Ressourcen zu aktivieren. Selbstwirksamkeit – das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern – spielt eine wichtige Rolle im therapeutischen Prozess.


Was Sie von uns erwarten können

Wir bieten Ihnen einen strukturierten, transparenten und zugleich individuellen Therapieprozess. Sie behalten die Kontrolle über Ihre Ziele und die Geschwindigkeit der Schritte. Unsere Arbeit orientiert sich an aktuellen wissenschaftlichen Standards und am Leitbild einer respektvollen, partnerschaftlichen Zusammenarbeit.

Wir machen keine Versprechungen über schnelle Heilung – aber wir bieten Ihnen einen klaren, nachvollziehbaren Weg, um gemeinsam mehr Handlungsspielraum und Lebensqualität zu gewinnen.


Wenn Sie sich wiedererkennen

Vielleicht haben Sie sich in einigen Beschreibungen wiedergefunden. Vielleicht denken Sie auch schon länger darüber nach, sich professionelle Unterstützung zu holen, wissen aber nicht genau, was auf Sie zukommt. Das ist normal. Eine Psychotherapie zu beginnen ist ein mutiger Schritt.

Gerne laden wir Sie ein, in einem Erstgespräch gemeinsam zu schauen, ob und wie eine Therapie für Sie sinnvoll sein kann. Sie müssen nicht alles alleine bewältigen.

Was passiert bei Angst im Gehirn?

Wenn wir Angst empfinden, ist das kein Zeichen von Schwäche, sondern eine evolutionär tief verankerte Schutzfunktion unseres Gehirns. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Amygdala, auch „Angstzentrum“ genannt. Sie ist zuständig für die schnelle Bewertung von Gefahr und löst bei Bedarf Alarm aus – oft schneller, als unser Verstand eingreifen kann.

Bei einer Panikattacke wird diese Alarmfunktion überaktiviert. Der Körper schaltet auf „Kampf oder Flucht“, obwohl keine reale Gefahr besteht. Herzschlag, Atmung und Muskelspannung steigen sprunghaft an. Die Verbindung zwischen Amygdala und dem präfrontalen Kortex – dem Teil des Gehirns, der für rationales Denken zuständig ist – gerät dabei ins Ungleichgewicht.

Die gute Nachricht: Durch gezielte therapeutische Interventionen, wie kognitive Techniken, kann diese Verbindung gestärkt werden. Das Gehirn lernt, auf ehemals angstauslösende Reize gelassener zu reagieren. Dieser Prozess wird neuronale Plastizität genannt – die Fähigkeit des Gehirns, sich durch neue Erfahrungen zu verändern.


Praxis für Psychotherapie, nach dem Heilpraktikergesetz in Paderborn
www.psytherapie-paderborn.de

Vertrauensvoll. Wissenschaftlich fundiert. Individuell.

Herzliche Grüße, Ralf Baumhöfer